LOY KRATHONG – FEST DER HOFFNUNG
Aus unserer Pochana Thai Reihe:
"Damit Sie uns Thai ein wenig besser kennenlernen"
Am 15.11.2024 wird in Thailand LOY KRATHONG gefeiert. Es ist ein bewegliches Fest, d. h. es findet in der ersten Vollmondnacht im November statt. Wörtlich übersetzt bedeutet Loy = fließen, treiben und Krathong = Körbchen oder Schiffchen aus Blättern, auf dem Opfer dargeboten werden.
Eine der Legenden sagt, daß es vor 700 Jahren in der Sukhothai-Ära entstanden sein soll. Es ist kein buddhistisches Fest, sondern geht auf animistische (Glaube an Geister und seelische Mächte) Ursprünge zurück.
Das Wasser steht im Leben der Thais immer im Mittelpunkt. Kommunikation, Transport, Gesundheit, Nahrung und Sauberkeit ist vom Wasser abhängig. Man lebt am Wasser, wächst sich und die Kleidung im Wasser, wirft den Abfall hinein und erzürnt damit auch die Wassergeister. Im Denken der Thai haben die Wassergeister aber eine große Macht und können für Krankheiten, Seuchen und sogar Todesfälle sorgen. Mit diesem Fest wird den Wassergeistern gehuldigt und man entschuldigt sich, was man mit dem Wasser im vergangenen Jahr alles getan hat. Gefeiert wird das Fest in ganz Thailand, mit kleinen regionalen Abweichungen, vor allem Sukhothai ist für sein mittlerweile dreitätiges Fest im ganzen Land berühmt. Da es sich um thailändische Wassergeister handelt, weiß man wie mit ihnen umzugehen ist. Es wird also ihnen zu Ehren ein Fest veranstaltet und es müssen Opfer - kleine genügen - dargeboten werden. Dazu wird ein Krathong gebastelt, vielleicht aus einem Bananenblatt oder Bambus, mittlerweile biologisch abbaubar, eine Kerze und Räucherstäbchen mit etwas Blattgold hineingestellt und manchmal mit einer Geldmünze versehen. Größere Krathongs haben auch Lotosblüten, Ananas und anderes Obst als Inhalt. Selbstverständlich können die Krathongs auch an den zahlreichen Verkaufsständen einfach gekauft werden.
Am Abend geht man dann zum Fluss oder zum Strand, vielfach wird dieses auch mit einem geselligen Essen verbunden, einer kleinen Feier, denn man will ja auch etwas Spaß. Wer den Krathong zum Aussetzen vorbereitet, wird jetzt nicht weiter gestört. Zuerst werden die Kerze und die Räucherstäbchen entzündet. Wenn der Krathong ins Wasser gesetzt wird, hält man ein Zwiegespräch mit den Wassergeistern, entschuldigt sich für die vergangenen Missetaten und bittet um einige Herzenswünsche für die Zukunft. Es ist dann sehr wichtig dem Krathong lange hinterher zusehen, denn je länger die Kerze brennt und der Krathong nicht kentert, um so mehr Wünsche gehen in Erfüllung.
Wer die Erfüllung von Wünschen garantiert haben will, hat noch eine zusätzliche Möglichkeit. Mit einem besonderen Stein, z.B. Quarz, geht er zum nächsten Tempel. Wer keinen Stein findet, kann dort auch ein Amulett kaufen. Nach einem Gespräch mit dem Mönch, schreibt man auf ein Stück Papier alles auf, was man an Wünschen hat. Wenn z.B. ein Mädchen einen bestimmten jungen Mann gerne hat, sollte sie seinen Namen und Geburtstag und Ort aufschreiben. Das kleine Papier, Stein oder Amulett werden dann vom Mönch geweiht. Wenn der Krathong dann im Wasser sich entfernt hat, nehme man das Amulett oder den Stein und wickele das beschriebene Papier fest darum. Dann wird beides möglichst weit ins Wasser geworfen. Bei den vielen Krathongs und den vielen Wünschen sind die Wassergeister manchmal doch etwas überlastet und es ist nicht überliefert, wie viel von den geheimen Heiratswünschen in Erfüllung gehen.
An den Flüssen wird dieses Fest von kleinen Jungen immer sehnlichst erwartet. Die lauern dann nämlich z.B. an Flussbiegungen oder wo der Krathong nicht mehr gesehen wird und "plündern" die Opfergaben, in den meisten Fällen, die Geldstücke. Die Erwachsenen drücken hierbei meist ein Auge zu, man schimpft zwar mit den Kleinen, zieht sie vielleicht auch am Ohr, grinst aber wenn man sich umgedreht hat. Aber nur wenn es sich wirklich um kleine Buben handelt.
Asalha Puja und Khao Pansa
Aus unserer Pochana Thai Reihe:
"Damit Sie uns Thai ein wenig besser kennenlernen"
Asalha Puja und Khao Pansa, diese beiden buddhistischen Feiertage zählen In Thailand zu den wichtigsten. Dieses Jahr sind es im Kalender der 20. und 21. Juli 2024.
Asalha Puja findet am Vollmondtag des achten Monats des Mondkalenders statt, einen Tag vor dem Khao Pansa, dem Beginn der dreimonatigen buddhistischen Fastenzeit. Am Asalha Puja Tag erinnern sich die Gläubigen an die erste Predigt Buddhas, Diese fand vor seinen ersten fünf Schülern statt. Diese fünf Schüler wurden die erste Mönchsgemeinde, die erste Sangha. Die ersten Mönchsregeln waren: 1. Mönche sollen nicht den Wunsch haben, zu Begehren. 2. Mönche sollen alle Dinge vermeiden, welche zu einem Leid führen. Um diese Regeln befolgen zu können, erklärte er ihnen die vier edlen Wahrheiten, die Saccas: 1. Dukkha Sacca – Alles Leben ist Leiden. 2. Samudaya Sacca – Alles Leiden wird durch Begierden hervorgerufen. 3. Nirodha Sacca – Die Zerstörung der Begierden bedeutet das Ende des Leidens. 4. Magga Sacca – Die Begierden, die Ursache des Leidens können durch den Achtfachen Weg ausgelöscht werden. Zur Erinnerung an diesen Tag, finden landesweit in allen Tempeln religiöse Zeremonien statt, die auch immer von der gesamten Königsfamilie wahrgenommen werden.
Khao Pansa kündigt die dreimonatige Regenzeit in Thailand an und man sieht in dieser Zeit kaum Mönche auf den Strassen. Diese bleiben dann in ihren Tempeln, um sich mit den buddhistischen Lehren eingehender zu befassen oder zu meditieren. Viele junge Männer lassen sich an diesem Tag als Mönch ordinieren. Nach thailändischem Verständnis, sollte jeder Mann in seinem Leben einmal als Mönch im Tempel gewesen sein. Selbst König Bumibhol befolgte diese alte Tradition. Manche bleiben nur einige Tage oder Wochen, während andere die gesamte dreimonatige Fastenzeit im Wat, dem Tempel verweilen. Als Grund für das Nichtverlassen der Tempelanlage während dieser drei Monate ist folgendes überliefert: Nachdem Buddhas Schüler immer zahlreicher wurden und auf Wanderungen gingen, beschwerten sich viele Bauern bei ihm darüber, dass die Mönche in der Saatzeit vielfach die frisch gepflanzten Reissetzlinge niedertrampelten. Daher verfügte Buddha, dass alle Mönche in diesen drei Monaten in ihren Tempeln zu bleiben hätten. Nur in Ausnahmefällen durfte das Wat verlassen werden und auch nicht länger als sieben Tage, diese Anordnung gilt auch noch heute. Bevor sich alte und neue Mönche in ihre Tempel zurückziehen, finden am Khao Pansa Tag wiederum landesweit Gebete, Predigten und Kerzenprozessionen statt. Die Kerzen haben eine besondere Bedeutung. Den Mönchen als Geschenk gebracht, dienen sie symbolisch als Lichtquelle beim Lesen der buddhistischen Schriften. In manchen Tempeln stehen in diesen drei Monaten zwei Meter hohe Kerzen, die die gesamte Fastenzeit brennen. Meist werden diese Kerzen von Schulklassen gespendet, für Watanlagen in deren Umgebung. Neben den Kerzen werden den Mönchen insbesondere neue Mönchroben, Räucherstäbchen, sowie allgemeine Dinge des Lebens, für die drei Monate im Tempel gespendet.
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